Bei uns sind Unkrautvliese in den Stärken 50 g/qm, 80 g/qm, 120 g/qm und 150 g/qm erhältlich. Damit wird das Flächengewicht des Materials bezeichnet, analog den Angaben bei Papiersorten. Das Vlies mit 50 g/qm wird nur bei leichtem Unkrautwuchs und einer Bedeckung mit Rindenmulch oder Holzhäckseln für den Zierbereich eingesetzt bei Flächen, die nicht begangen werden. Die 80 g/qm Qualität kommt zum Einsatz bei mäßigem Unkrautwuchs und einer Bedeckung mit Rindenmulch oder Holzhäckseln für den Zierbereich oder bei Flächen, die begangen werden (bspw. mit Rindenmulch bedeckte Gartenwege). Das Vlies in der 120 g/qm Qualität wird bei stärkerem Unkrautwuchs oder einer Bedeckung mit Kies, Splitt oder Steinen sowie in Hanglagen eingesetzt (höhere Beanspruchung) oder bei Flächen, die begangen und befahren werden (bspw. Wege oder Einfahrten). Bei sehr hoher Beanspruchung wird das Unkrautvlies in der 150 g/qm Qualität eingesetzt. Es ist äußerst reißfest und widerstandsfähig auch bei starkem Unkrautwuchs. Durch ein doppeltes Verlegen des Vlieses lassen sich bestimmte Flächen verstärken, so kann das Vlies in 50 g/qm oder 80 g/qm auch zweilagig verlegt werden. Zu bedenken ist, dass die Luft- und Wasserdurchlässigkeit mit zunehmender Stärke des Materials abnimmt. Wir raten daher von dem Einsatz eines zu dicken Unkrautvlieses ab, da der Boden darunter versotten kann und zu wenig Luft und Nährstoffe erhält. Die Obergrenze sollte nicht über 2 x 80 g/qm = 160 g/qm liegen. Ja, eine Bedeckung des Unkrautvlieses sollte unmittelbar nach dem Verlegen vorgenommen werden. Das Vlies kann je nach Einsatzgebiet und optischen Wünschen mit Rindenmulch, Holzhäckseln, Kies, Ziersplitt, Strohhäckseln oder Sand bedeckt werden. Diese Mulchschicht erfüllt mehrere Zwecke: Wenn eine Bedeckung nicht gewünscht oder nicht möglich ist, kann Bändchengewebe eingesetzt werden. Dieses lässt sich auch ohne Deckschicht verlegen. Es sollte jedoch nicht zu häufig eingeschnitten werden, da es an den Schnittstellen "aufriffelt". Bändchengewebe empfiehlt sich daher eher für Flächen, die nicht bepflanzt werden. Direktlink in unseren Shop: Bändchengewebe Die Luft- und Wasserdurchlässigkeit des Unkrautvlieses erproben Sie am besten an einem Vliesmuster, in dem Sie durch das Gewebe pusten. Auf diese Weise dringen Luft und Wasser in den Boden, von der anderen Seite können Unkrautkeime jedoch nicht hindurch wachsen. Grundsätzlich sind die Poren des Vlieses im Neuzustand noch verschlossen. Wenn das Vlies entsprechend bedeckt wird (bspw. mit Rindenmulch, Holzhäckseln, Kies, Ziersplitt oder Sand), einige Tage im Garten liegt und sich „gesetzt“ hat, öffnen sich die Poren und Wasser dringt hindurch. Für einen kleinen Test kann aus dem Unkrautvlies ein Säckchen geformt werden, welches um einen Wasserhahn gelegt und dann mit Wasser gefüllt wird (ähnlich einem Luftballon). Anfangs wird kein Wasser durch das Vlies nach außen dringen, aber nach und nach tropfen aus dem Beutel erste Wasserperlen, bis das Wasser beginnt, in größeren Mengen durch das Unkrautvlies zu rinnen. Das von uns vertriebene Unkrautvlies besteht nicht wie viele andere Unkrautfolien auf dem Markt aus einer Plastik- bzw. PE-Folie, die vom Grundmaterial her undurchlässig ist und lediglich durchstanzt wird, sondern aus einem speziellen Vliesstoff, der auf gesamter Länge wasser- und luftdurchlässig ist. Das Grundmaterial des Vlieses besteht aus reinem Polypropylen (PP). Hierbei werden nur neue Rohstoffe eingesetzt und keine Recyclingmaterialien, die die Qualität des Vlieses reduzieren würden. Das Unkrautvlies wird in einem aufwändigen Verfahren hergestellt, indem Polypropylen in einem Heiß-Roll-Verfahren zu Vliesbahnen verarbeitet wird. Der Vorteil des Materials ist die Luft- und Wasserdurchlässigkeit auf gesamter Fläche, anders als bei einfachen PE-Folien, die nur durchstanzt werden. Das Vlies kann ganz einfach per Schere oder mit einem Teppich- bzw. Cuttermesser geschnitten werden. Möglich ist auch der Einsatz eines elektrischen Teppich- bzw. Allesschneiders. Hierbei können durchaus mehrere Bahnen des Materials übereinander zugeschnitten werden. Um mehrere Bahnen aneinander zu legen, werden diese einfach mit 5-10 cm Überlappung verlegt und dann bedeckt (bspw. mit Rindenmulch, Holzhäckseln, Kies, Ziersplitt oder Sand), so dass sie nicht verrutschen können. Die "Nahtstellen" können sehr gut mit Erdnägeln fixiert werden, so dass sie nicht verrutschen. Siehe hierzu die separate Frage zu Erdnägeln. Möglich ist ebenfalls, das Vlies per Nähmaschine zu vernähen (bspw. direkt an Ort und Stelle mit einer Handnähmaschine). Erdnägel helfen, das Unkrautvlies schnell und sicher zu fixieren. So können auch größere Flächen ohne Hilfe von anderen Personen schnell und einfach verlegt werden. Wenn Vliesbahnen gestückelt oder mehrere Bahnen nebeneinander verlegt werden, wird das Vlies mit ca. 5-10 cm Überlappung verlegt. Diese „Nahtstelle“ kann mit Erdnägeln sicher im Boden fixiert werden, so dass die Stücke nicht verrutschen. Das Verlegen in Hanglagen wird mit Hilfe von Erdnägeln wesentlich vereinfacht. Erdnägel geben auch bei windigem Wetter einen sicheren Halt des Vlieses. An den Randbereichen ist ein Einschneiden des Vlieses ist nicht nötig. Es kann umgeschlagen und dann per Erdnagel einfach der Form des Beetes entlang festgesteckt werden, ähnlich wie Stoffe mit Stecknadeln beim Nähen. Es empfiehlt sich, die Erdnägel in einem Abstand von 30-50 cm zu setzen, je nach Bodenbeschaffenheit und Form des Beetes. Bitte beachten Sie, dass das Vlies unmittelbar nach dem Verlegen bedeckt werden sollte (z. B. mit Rindenmulch, Holzhäckseln, Kies, Ziersplitt oder Sand). Tipps: Schlagen Sie das Unkrautvlies am Rand jeweils einige Zentimeter um (wie einen Saum beim Nähen) und stechen die Erdnägel somit durch zwei Lagen des Vliesgewebes. So ist der Halt an den Randbereichen wesentlich besser. Unsere Erdnägel können sehr gut auch zur Fixierung von Bewässerungsschläuchen, Abdeckplanen und Maulwurfnetzen genutzt werden. Direktlink in unseren Shop: Erdnägel Sie können das Unkrautvlies in einer Hanglage einsetzen, nur sollte es dann gut befestigt werden, damit es nicht abrutscht (ggf. mit Erdklammern oder Ankerhaken). Und das Vlies muss in jedem Fall auch am Hang bedeckt werden, so dass es vor UV-Strahlung geschützt wird. Damit das Mulchmaterial (bspw. Rindenmulch) nicht abrutscht, können mit Hilfe von Dachlatten, die quer zum Hang gelegt werden (mit Drahtstangen im Boden befestigt) kleine Stufen gebildet werden, die den Mulch festhalten. Dieses ist auch mit Bambusrohr möglich, ähnlich der Hangbepflanzung an Autobahnwällen. Eine Alternative ist, über das Unkrautvlies quer über den Hang Drähte zu spannen, die ein Abrutschen verhindern. Auch diese Drähte müssen an den Rändern mit Haken tief im Boden verankert werden. Wenn die Hanglage für eine Bedeckung des Vlieses zu steil ist, kann Bändchengewebe eingesetzt werden. Dieses kann ohne eine Deckschicht verlegt werden, sollte jedoch nicht zu häufig eingeschnitten werden, da es an den Schnittstellen "aufriffelt". Es empfiehlt sich daher eher für Flächen, die nicht bepflanzt werden sollen. Direktlink in unseren Shop: Bändchengewebe Beim Verlegen in Hanglagen empfiehlt sich der Einsatz von Erdnägeln, um die einzelnen Bahnen des Vliesgewebes besser zu fixieren. Siehe hierzu die separate Frage zu Erdnägeln. Möglich ist auch die Verwendung von recht langen, stabilen Stahlhaken (bspw. Zelthaken, die beim Campen in den Boden geschlagen werden). Alternativ können aus stabilem Baudraht bzw. Zaundraht auch Stücke mit jeweils ca. 50-60 cm geschnitten und in U-Form gebogen werden. Die umgedrehten Us lassen sich dann ca. 25 cm in den Boden schieben und verschwinden bis auf den letzten kleinen Bogen komplett im Boden. Hierdurch wird recht preiswert eine sehr gute Stabilität erreicht. Je nach Bodenbeschaffenheit lässt sich das Vlies oben und untern am Hang mit Erde eingraben. Dazu muss jeweils eine komplette Rinne spatentief ausgehoben werden. Dann wird das Vlies in die Rinne gelegt und mit der ausgegrabenen Erdschicht wieder verfüllt. Hierdurch ist das Vlies äußerst fest im Boden verankert. Wenn das Unkrautvlies im Gemüseanbau ohne Bedeckung eingesetzt wird, liegt die Haltbarkeit bei max. einer Gartensaison. Je nach Sonneneinstrahlung ist damit zu rechnen, dass es auch eher schon brüchig wird und beginnt zu reißen. Bei Erdbeeren, Himbeeren oder anderen Beerensorten, die mehrjährig angebaut werden, ist es ideal, das Vlies mit Mulchmaterial zu bedecken. Hierbei kann Rindenmulch, Holzhäcksel oder auch Strohhäcksel verwendet werden. Eine einfache Alternative ist, das Vlies nach dem Einsetzen der Pflanzen mit reinem Sand (bspw. Reinsand, Bausand) zu bedecken, so dass die Sonne es nicht erreicht. Hierdurch liegt es fest auf dem Boden und kann nicht verrutschen oder verwehen. Sand ist neutral und enthält keine Unkrautkeime. Sollten doch einige Flugunkräuter auf dem Sand keimen, lassen sich diese einfach ausziehen. Nach der Gartensaison kann das Vlies komplett abgezogen und der Sand in den Boden eingefräst oder untergegraben werden. Er trägt dann zur Auflockerung des Bodens bei.Zur Bedeckung lässt sich ebenfalls reinen Torf einsetzen, der nach der Saison in den Boden eingearbeitet wird. Wenn das Vlies nicht bedeckt werden soll, um den Boden aufzuheizen (bspw. bei Paprika, Tomaten oder Melonen), sollte es zweilagig verlegt werden. Dann ist die untere Schicht weitestgehend vor UV-Licht geschützt und wird daher länger halten. Allerdings ist auch dann eine Fixierung notwendig, ansonsten heben Windböen das Material immer wieder an und zerren am Vlies und an den Pflanzen. Einige Schaufeln Sand sind auch hier hilfreich. Bitte verwenden Sie keinen Mutterboden auf dem Vlies, ansonsten keimen Unkräuter oberhalb des Materials. Tiefwurzelnde Dauerunkräuter sind nur sehr schwer zu bekämpfen. Sie sollten auf jeden Fall grundlegend bearbeitet werden, bevor das Unkrautvlies aufgelegt wird. Dazu wird das Unkraut bodennah abgemäht, geschnitten oder gehackt. Alternativ kann im Abstand von zwei Wochen auch zweimal ein chemischer Unkrautvernichter ausgebracht werden. Danach wird die gesamte Fläche tiefgründig durchgepflügt, gefräst oder umgegraben und dabei mit einer Harke oder Grabgabel sämtliche Wurzeltriebe komplett entfernt. Wenn die Fläche später bepflanzt werden soll, empfiehlt sich, eine tiefgründige Bodenvorbereitung vorzunehmen, da Dauerunkräuter auf Nährstoffmangel im Boden hindeutet. Um die genauen Ursachen zu ermitteln, kann im Vorfeld eine Bodenanalyse vorgenommen werden. Hierzu werden an unterschiedlichen Stellen kleine Bodenproben entnommen und in einem Labor oder mit einem Schnelltest untersucht. Der Boden kann danach gezielt verbessert werden. Beim Fräsen oder Pflügen kann dem Boden neue Energie mitgegeben werden, in dem Kompost, Torf oder Nährstofferde eingearbeitet wird. Wenn der Boden lehmig ist, hilft die zusätzliche Gabe von Sand. Das Unkrautvlies wird dann erst nach dieser grundlegenden Bodenaufbereitung aufgelegt, anschließend werden die Pflanzarbeiten vorgenommen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich hartnäckige Dauerunkräuter auch unter dem Unkrautvlies vermehren und an einigen Stellen durch das Vlies bohren. Vielfach findet sich die Frage „Welches Unkrautvlies ist das beste?“ oder „Welches Unkrautvlies ist gut?“ Die Antwort hängt vom Verwendungszweck oder Einsatzgebiet ab. Unkrautvliese werden in unterschiedlichen Stärken angeboten. Je stärker das Vlies, desto höher ist die Widerstandsfähigkeit und Reißfestigkeit. Allerdings sinkt mit zunehmender Materialstärke die Luft- und Wasserdurchlässigkeit. Der Preis je Quadratmeter steigt mit zunehmender Stärke und sinkt bei größerer Abnahmemenge. Somit ist aus diesen vier Faktoren (1) Widerstandsfähigkeit / Reißfestigkeit, (2) Luft- und Wasserdurchässigkeit, (3) Preis je qm und (4) Abnahmemenge der beste Kompromiss zu finden. Siehe auch die Erläuterungen unter „Welche Stärke des Unkrautvlieses wird für welchen Zweck eingesetzt?“ Bei schwachem Unkrautwuchs auf Flächen die nicht begangen werden kann ein Unkrautvlies mit 50 g/qm unter Rindenmulch eingesetzt werden. Bei Flächen, die begangen werden, und bei stärkerem Unkrautwuchs sollte unter Rindenmulch bzw. Holzhäckseln ein Vlies in 80 g/qm eingesetzt werden. Siehe auch die Erläuterungen unter „Welche Stärke des Unkrautvlieses wird für welchen Zweck eingesetzt?“ Unter Kies sollte ein Unkrautvlies mit höherer Reißfestigkeit gewählt werden, da das Flächengewicht des Deckmaterials weitaus höher ist als beim Einsatz von Rindenmulch. Vom Einsatz eines Vlieses mit 50 g/qm oder 80 g/qm unter Kies ist abzuraten. Sehr gut unter Kies lässt sich eine Materialstärke von 120 g/qm einsetzen, die den besten Kompromiss aus Reißfestigkeit und Widerstandsfähigkeit auf der einen und Luft- und Wasserdurchlässigkeit sowie ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis auf der anderen Seite bietet. Bei höherer Beanspruchung unter Kies und Splitt kann eine Materialstärke von 150 g/qm verwendet werden, die eine sehr hohe Reißfestigkeit hat. Wenn das Unkrautvlies nicht mehr benötigt wird, kann es dem Beet entnommen, gereinigt und zusammengelegt werden. Das Vlies sollte dann in einem trockenen und lichtgeschützten Raum gelagert werden. So steht es jederzeit für einen weiteren Einsatz zur Verfügung.FAQ - Fragen und Antworten
Welche Stärke des Unkrautvlieses wird für welchen Zweck eingesetzt?
Sollte das Unkrautvlies bedeckt werden?
Ist das Unkrautvlies unmittelbar nach dem Verlegen wasserdurchlässig?
Aus welchem Material besteht das Unkrautvlies?
Wie wird das Unkrautvlies geschnitten?
Wie werden mehrere Bahnen des Unkrautvlieses aneinander gelegt?
Werden zum Verlegen des Unkrautvlieses Erdnägel benötigt?
Wie funktioniert der Einsatz des Unkrautvlieses am Hang?
Wie wird das Unkrautvlies im Gemüseanbau eingesetzt?
Was ist bei sehr hartnäckigen Unkräutern wie Knöterich oder Giersch zu beachten?
Welches Unkrautvlies kaufen?
Welches Unkrautvlies unter Rindenmulch?
Welches Unkrautvlies unter Kies?
Kann das Unkrautvlies wiederverwendet werden?